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Auf dem Pilgerweg zum Kloster Mariastein

Entschleunigung, Kraftorte und Digital Detox – drei Worte, die in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen haben. Das Bedürfnis nach Ruhe und Entspannung ist gestiegen, und immer mehr Menschen begeben sich auf eine Pilgerreise. In der Region Aargau Solothurn ist das Kloster Mariastein ein beliebter Wallfahrtsort und somit das Ziel vieler Pilgerreisen. Pater Ludwig erklärt, was Pilgern bedeutet und zeigt auf, dass jeder Pilgern kann.

Das Telefon klingelt ununterbrochen, ein Termin jagt den nächsten, und die Zeit für eine kurze Verschnaufspause fehlt. Der Alltag ist oft von Stress, Zeitdruck und Reizüberflutung geprägt, was zu einem Gefühl von Erschöpfung und Unzufriedenheit führen kann. Das Bedürfnis nach Entschleunigung und Momenten der Ruhe steigt. Ein Ausbruch aus der schnelllebigen Welt und dem hektischen Alltag ist gefragt.

Pilgern, insbesondere das Pilgern zu einem heiligen Ort wie einem Kloster, kann eine Möglichkeit sein, Entschleunigung zu finden. Man entfernt sich von den Ablenkungen des Alltags, genießt die Natur und konzentriert sich auf den eigenen Geist und die persönliche Entwicklung. Pilgern bietet die Möglichkeit, innere Ruhe und Ausgeglichenheit zu finden. Doch was bedeutet Pilgern eigentlich genau?

    Pilgern muss nicht gelernt sein. Was es braucht, ist der Wille, sich zu Fuß in eigenem Tempo zu einem bestimmten Ort fortzubewegen. Bequemes Schuhwerk, wetterangepasste Kleidung, Kartenmaterial zur Route sowie Verpflegung und Wasser – und schon kann die Reise beginnen. Beim Pilgern geht es nicht um Schnelligkeit, und auch die Route muss nicht zwingend einem offiziellen Pilgerweg folgen.

    Wer lieber einer ausgeschilderten Route folgen möchte, findet mit der Via Surprise eine passende Strecke zum Pilgern. Die Rundroute durch den Solothurner und Baselbieter Jura lässt Pilgernde die Kraft und Schönheit der Natur spüren. Der Weg führt durch unbekannte Täler und über kleine Gipfel mit beeindruckenden Aussichten. Die Stille der Wälder und Jurahöhen lässt aufatmen und Energie auftanken.

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      Im Fokus das Etappenziel Mariastein

      Das Tagesziel der fünften Etappe ist ein ganz besonderer Ort: Mariastein im Kanton Solothurn, genauer gesagt das Kloster Mariastein. Vom Mätzerlechrüz, dem höchsten Punkt dieser Etappe, führt der Weg über eine Waldstraße talwärts. Vorbei an der Burg Rotberg, die heute eine Jugendherberge ist, pilgern die Gäste die letzten Meter entlang der Klostermauern. Und schon bald stehen sie mitten auf dem Klosterplatz.

      Mit seiner spätgotischen Architektur, eingebettet in die malerische Umgebung, begeistert das Kloster Mariastein. Das Benediktinerkloster ist neben Einsiedeln wohl der bekannteste Wallfahrtsort der Schweiz. Seit über 600 Jahren pilgern jährlich bis zu 250.000 Menschen nach Mariastein. Herzstück des Klosters und Ziel der Wallfahrt ist die Gnadenkapelle. Um die Entstehung der im Felsen verborgenen Kapelle rankt sich eine Legende.

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      Ein Ort der Hoffnung

      Der Legende nach sollen ein kleiner Hirtenjunge und seine Mutter in einer Höhle eine Mittagsrast im kühlenden Schatten gehalten haben. Während die Mutter schlief, schlich der Junge davon und stürzte über den Felsen. Den Sturz überlebte er nur dank der Rettung durch die Gottesmutter Maria. Als Dank für die Rettung errichtete der Vater des Hirtenjungen eine kleine Kapelle in der Höhle. Erstmals urkundlich erwähnt wurde sie 1434 und im Laufe der Jahrhunderte zu einem stimmungsvollen Andachtsort ausgebaut. Heute ist die Gnadenkapelle über eine in den Stein gehauene Treppe mit 59 Stufen erreichbar.